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Digitalisierung gestalten

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Digitalisierung

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Digitale Medien verändern soziale Praktiken, ermöglichen seit dem Web 2.0 Teilhabe und vernetzen Gesellschaften global miteinander.

Wie formen die Digitalen Medien unsere Lebenswelten und diese wiederum  die Digitalen Medien?
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Teilhabe

Soziale Praktiken haben sich durch das Web 2.0 verändert. Insofern sich das Internet global beinahe flächendeckend ausgebreitet hat, lässt sich ein Wandel von Interaktionen nahezu weltweit beobachten. Es ist ein Wandel, der nicht nur bei den Digital Natives einer Generation Social Media, die seit dem Millenium aufwächst, sondern inzwischen bei Menschen verschiedenen Alters, verschiedener Kulturen und Schichten zu beobachten ist.
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Integraler Bestandteil des Web 2.0 ist, dass digitale Kommunikation durch dieses Medium nicht mehr vorrangig – wie in Büchern, Zeitungen, Radio oder Fernsehen – der Unterhaltung und Informationsvermittlung dienen, sondern ebenfalls Teilhabe befördert. Die dynamischen Seiten des Web 2.0 laden zu Kommentierungen, Bewertungen und damit zur Einflussnahme auf unterschiedliche Weise ein. Dieser Mitmach-Kultur des Internets wurde mit Beginn des 21. Jahrhunderts zunächst einmal euphorisch emanzipatorisches Potenzial zugesprochen.
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Die Anonymität und vor allem Virtualität des Internets versprach, verschiedene Rollen erprobieren, aus identitären Zwängen ausbrechen und selbst das Geschlecht ändern, das heißt ein gender-swapping betreiben zu können. Der Euphorie ist auf der Basis empirischer Befunde ein ernüchtender Blick gefolgt und die in den 1980er-Jahren entstandene Idee eines Cyberspaceeiner computersimulierten Welt ohne Rückbezug zum realen Leben – wird seither kritisch diskutiert. In der zeitgenössischen Medienforschung wird das Internet nicht als eigenständige Sphäre oder Parallelgesellschaft begriffen, sondern »schlicht und einfach als Kommunikationsmedium« (Funken 2005, S. 217). Ein Medium, das – wie Medien generell – auf Körper, Identitäten und Interaktionen einwirkt.
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Christina Funken schreibt, dass »die Funktionstypen der Virtualität unausgereizt bleiben« und »an der Tagesordnung ist vielmehr der Gebrauch konventioneller Artikulationsformen und hinlänglich bekannter Stereotypisierungen, die selbst bei der Identifikation mit nichtmenschlichen Gegenständen – zum Beispiel einer Fee oder einem Kobold – erstaunlich konform bleiben und damit das körperliche ›Containermodell‹ (anstatt es zur Disposition zu stellen) nur bestätigen.« (Funken 2005, Der Körper im Internet, S. 227–228)
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Um den Körper in der digitalen Welt zu simulieren, würden – so Funken – Habitus, Mimik, Stellungen, körperliche Verfaßtheit oder gar komplette Handlungsabläufe durch restringierte Beschreibungen ritualisiert. Diese Körpermetaphern würden ein materielles Substrat aufrufen, wodurch sich reale und digitale Alltagswelt engsten miteinander verweben. Diese Verwobenheit macht eine Trennung von online- und offline-Realität empirisch unhaltbar.
Bettina Frei zeigt beispielsweise in einer Studie zur Nutzung von Mobiltelefonen unter Nicht-MigrantInnen im urbanen Kamerun und kamerunischen MigrantInnen in der Diaspora eindrücklich, dass der face-to-face–Kontakt ebenso entscheidend für das Verständnis der Gemeinschaft ist wie die Analyse ihrer online-Präsenz (Frei 2015, Von Medienpraxis und Medientechnologien S. 227–260).
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Jan-Hinrik Schmidt spricht von einem Teilhabeparadox, das der Infrastruktur des Internets zugrundeliegt.
Den Gestaltungsspielräumen einerseits stünden anderseits Befürchtungen gegenüber, die Privatsphäre erodiere, individuelle Authentizität gehteverloren,–
Big Data lade zum Mißbrauch ein (Schmidt, Social Media 2013, S. 81–94).
Doch trotz dieser kritischen Positionen stehen nicht zuletzt (queer)feministische Blogger-AktivistInnen für das emanzipatorische Potenzial der Sozialen Medien ein.
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Bestärkt werden sie beispielsweise durch Twitter-Aktionen wie Hashtag Aufschrei (#aufschrei) in Deutschland, StopRapeNow (#stoprapenow) in Indien oder Sendeanlat (#sendeanlat) in der Türkei, die nicht nur Millionen von Menschen zu Onlinepetitionen gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen, sondern auch weltweite Straßenproteste in Gang gesetzt haben.
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Schmidt unterscheidet zwischen einer Teilhabe in den sozialen Medien, die sich durch Kundgabe äußern würde,– beispielsweise durch Tweets unter thematisch zusammengefassten Hashtags. Dadurch entsteht für die Einzelnen eine »persönliche Öffentlichkeit« und die »Erfahrung von sozialer Einbindung« kann gepflegt werden (Schmidt 2013, Social Media, S. 83–84).
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Darüber hinaus ließe sich eine Teilhabe mit Hilfe der sozialen Medien beobachten: Online-Petitionen ließen sich per Klick unterstützen, was inzwischen auch als »Slacktivismus« oder »Klicktivismus« bezeichnet wird. Darüber hinaus hat die enorme Vernetzungsmöglichkeit ebenso dazu geführt – wie es sich im genannten Beispiel in Indien und der Türkei oder aber auch während der sogenannten »Facebook-Revolution« in Kairo gezeigt hat – gezielt zu Demonstrationen zu mobilisieren.
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Während diese Formen der Teilhabe punktuell zur Mobilisierung weiterer Bevölkerungsgruppen beigetragen hat, steht hingegen diejenige, die an den sozialen Medien, das heißt an der Mitgestaltung der Infrastruktur selber partizipieren können, einer weitaus kleineren Gruppe von Menschen offen, da sie der Programmierkenntnisse bedarf.
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Das Web 2.0 verändert, wie Menschen sich individuell zur Darstellung bringen, auf ihren Körper referenzieren, ihre Lebenswelt ausformen und sich durch die Sozialen Medien vernetzen.
Sie interagieren auf der Grundlage medialisierter Leiblichkeit, dabei geht es on- und offline um das Thema der connectedness.
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  • Mangelsdorf, Marion. 2017. Geschlechtersensitive und partizipative Ethnografie im Kontext Digitaler Medien. Heidrun Friese et al. Handbuch Soziale Praktiken und Digitale Alltagswelten. Wiesbaden: Springer.
  • Frei, Bettina. 2015. Von Medienpraxis und Medientechnologien – Ethnographische Perspektiven zu medienbasierter Kommunikation. In Die qualitative Analyse internetbasierter Daten, Hrsg. Dominique Schirmer et al., 227–260. Wiesbaden: Springer.
  • Funken, Christine. 2005. Der Körper im Internet. In Soziologie des Körpers, Hrsg. Markus Schroer, 215–240. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
  • Schmidt, Jan. 2013. Social Media. Wiesbaden: Springer.
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    Das Begleitseminar zum Symposium »Digitalisierung mitdenken – mitgehalten« fragt, wie Gender- und Körperperformanzen im und durch Digitalisierungsprozesse Veränderungen erfahren. Wie können diese mitgestaltet werden? Was geschieht im Wechselspiel von on-/offline Modus? Wie beeinflusst die virtuelle die reale Welt und vice versa oder verschwimmen die Grenzen zunehmend?


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    Durch Diskursanalyse von Instgram Darstellungen von Influencerinnen wie Bibi oder Masha (siehe Foto) soll der Frage nachgegangen werden, was Authentizität bedeutet. Von seiner Herkunft her war der  Begriff früher auf Objekte bezogen. Reliquien wurden auf ihre ›Echtheit überprüft‹. Authentizität war das Qualitätsmerkmal, bedeutete das Reliquien im Original vorlagen.Heutzutage wird Authentizität auch immer mehr auf Menschen/Identitäten bezogen und wird zum Beispiel im Kontext von Instagram ebenfalls als Qualitätsmerkmal dargestellt (»Ich fake nix«. In Bezug auf die Profile von Bibi und Masha, durch die Untersuchung der Kommentare der Follower, geht es darum, zu schauen, was sie an den Bildern fasziniert? Woher kommt die Sehnsucht nach inszeniertem Alltag? Weltflucht? Inspiration?

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    Durch eine Diskursanalyse von Meme-Accounts auf Instagram soll der Frage nachgegangen werden, inweit soziale Plattformen Empowerment dadurch ermöglichen, dass sich etwa queer-Communities auf ihre eigene Weise zum Ausdruck bringen und vernetzen können.
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    Themenfelder
    Aktuelle Problematiken
    Objektivität von Algorithmen
    Rolle der Entwickler*innen
    Eigener Standpunkt zwischen Chancen und Riskiken?


    Spektrum der Fragen, die durch die
    bisherigen Interviews entstanden sind

    Thema Fairness
    In welchem Verhältnis steht die  gesellschaftliche Debatte zum theoretischen Konzept in der Informatik?
    Wie autonom oder kontrolliert sollten Algorithmen Entscheidungsprozesse beeinflussen?





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    Die Agronauten sind eine gemeinnützige Forschungsgesellschaft, die sich für eine nachhaltigere und regionalerer Agrar- und Ernährungskultur einsetzt. Jenseits von industrieller Landwirtschaft, welche oft mit Monokulturen, Pestizid- und Düngemittelgebrauch und Massenproduktion einhergeht, suchen die Agronauten nach einem anderen Umweltverständnis um die Sinne für sich selbst und die Natur neu zu entdecken. Für die Agronauten ist Landwirtschaft und Ernährung Teil unserer Kultur. Daher sind sie unter anderem im Weltgarten Tunsel aktiv. Hierbei handelt es sich um einen interkulturellen Gemeinschaftsgarten der als Begegnungs-, Bildungs- und Erholungsort dienen soll. Im Rahmen dieses Projektes können die Agronaut*innen mithilfe von Fotos und durch Interviews darstellen, was für sie der Begriff Agronauten bedeutet und wie sie ihren Bezug zur Umwelt und Digitalen Technologien sehen.
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    »I’m trying to understand the deep connection this people have to the forest. She [Neytiri] talks about a network of energy that flows through all living things. She says, all energy is only borrowed and one day you have to give it back.« Sully


    »Der grandiose Erfolg des Films Avatar – Aufbruch nach Pandora spricht gewissermaßen für sich, er ist ein Beleg dafür, wie groß die Sehnsucht nach kollektiver (Wieder-)Vereinigung sein muss. Avatar ist der erfolgreichste Film aller Zeiten und somit ein globales Phänomen. Er hat die Menschen weltweit zum Träumen gebracht. Wenn ein Film derart erfolgreich ist, können wir nicht anders, als mit seiner psychischen Schlagkraft zu argumentieren: Medien jeglicher Art bedienen unseren emotionalen Hunger, sie sprechen unser Gefühl an. Daher können wir im Umkehrschluss von Filmen auf gesellschaftliche Zustände oder Bedürfnisse schließen. Filme halten uns – vor allem, wenn sie derart erfolgreich sind – einen Spiegel vor und zeigen unsere seelischen Bedürfnisse auf. So auch Avatar, der uns unsere Sehnsucht nach kollektiver Liebe, nach einem Zurück zur großen Mutter offenbart.«

    Otto, Daniela (2018) »Avatar: Der Traum von der kollektiven Liebe.« In: Daniela Otto, Liebe, Leiden und Begehren. Wie Filme unsere Beziehungen beeinflussen. Berlin: Springer, 229–245.


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