Hinweis

Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

Mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten auf der Tastatur wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Durch Wischen wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Los geht's

Seminar Digitalisierung gestalten

Logo https://genderingmint.pageflow.io/seminar-digitalisierung-gestalten

Thema

Vollbild
Das Seminar befasst sich mit der Digitalisierung als einem Gestaltungsprozess, an dem sich Menschen verschiedener Interessen und Gruppierungen aktiv einbringen können. Gesellschaftliche Teilhabe stellt ein basales Versprechen dar, das mit der Digitalisierung einhergeht. Es werden dadurch Instrumentarien bereitgestellt, die direkt auf Partizipation zielen. In dem Seminar fragen wir danach, welche Formen der Teilhabe und Aushandlungsprozesse – etwa in Form von Bewertungen, Likes, Kommentaren, Rankings, Erfahrungsberichten oder individualisierten Vernetzungsmöglichkeiten – durch digitale Medien gefördert werden und an welche Grenzen diese Möglichkeiten stoßen. Grenzen, die sich nicht zuletzt dadurch bestimmen lassen, dass damit einhergehend Formen der Kontrolle, Normierung und Vermarktung verstärkt vorangetrieben werden können. Dies zumal Aktivitäten im Netz Datenschatten oder »digitale Fußabdrücke« etwa durch den Aufbau von Algorithmen produzieren. Damit steht zur Diskussion, inwiefern Digitalisierung als Instrument zu verstehen ist, über das Pluralität (neu) ausgehandelt und gerechte(re) Strukturen etabliert werden können, jedoch solcherart Prozesse durch die digitalenTechnologien auf der Matrix von 0-und-1–Lösungen gleichermaßen wieder in Frage gestellt werden. Utopien scheinen hier Hand in Hand mit Dystopie zu geben. Anhand konkreter Felder soll diesen Fragen mithilfe eines Ansatzes des forschenden Lehren und Lernens nachgegangen werden.
Schließen
Zum Anfang
Schließen
Teilhabe und Methoden des affirmativen Feedbacks sind didaktische Mittel der Auseinandersetzung innerhalb der Lehrveranstaltung. Ebenso wie kreativ-experimentelles Arbeiten unterstützt wird. Hierfür gebe ich Einblick in verschiedene »E-Tools«, mittels derer die Seminarpräsentationen und Abschlussreflexionen aufbereitet werden können: Prexi als Präsentationssoftware; Wordpress, um Blogeinträge zu verfassen und Pageflow, um sich im »digitalen Storytelling« zu üben. Außerdem werden digitale Lerneinheiten zur Verfügung gestellt, die derzeit über das BMBF-Verbundprojekt Gendering MINT digital entwickelt werden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Vimeo Videos gezeigt werden. Mehr Informationen
A Film about Feedback

Um externe Dienste auszuschalten, hier Einstellungen ändern.

Zum Anfang
Jan-Hinrik Schmidt spricht von einem Teilhabeparadox, das der Infrastruktur des Internets zugrundeläge. Den Gestaltungsspielräumen einerseits stünden anderseits Befürchtungen gegenüber, die Privatsphäre erodiere, individuelle Authentizität gehe verloren,–
Big Data lade zum Mißbrauch ein (Schmidt 2013, 81–94).
Ziel des Seminars ist es, sich mit diesen paradoxen Aspekten mittels eines eigenen Studienprojekts auseinanderzusetzen. Zur Auswahl stehen folgende drei Studienfoschungsfelder, die näher beleuchtet werden sollen:

Zum Anfang

Themenfelder

»Der Traum von einem globalen virtuellen Raum, in dem Macht- und Herrschaftsverhältnisse keine Rolle spielen, ist schon lange ausgeträumt. Das Internet wird zunehmend nicht mehr als andere, virtuelle Welt wahrgenommen, vielmehr durchziehen digitale Medien die Lebensrealität der Menschen. Entsprechend ist es an der Zeit, sich mit den Problemstellungen der Netzpolitik nicht ausschließlich in universalistischer Weise zu beschäftigen, sondern einen pluralistischen Ansatz zu wagen, der insbesondere auch Faktoren sozialer Ungleichheit mitdenkt.« (Ganz 2013, 23; Ganz 2014; Ganz 2014; Ganz 2018Oliveira 2017; Volkart 2006
Eine solche Forderung wirft Fragen auf: Wie erfahren Gender- und Körperperformanzen im und durch Digitalisierungsprozesse Veränderungen? Was geschieht im Wechselspiel von on-/offline Modus? Wie wird unsere Kommunikation, unsere Beziehung zu uns, zu unseren Mitmenschen und zur Sexualität durch Digitalisierungsprozesse beeinflusst? (vgl. Mangelsdorf 2017 und Cyborg Bodies)
Zum Anfang
0:00
/
0:00
Audio jetzt starten
Laut Jacques Derrida soll die moderne Universität eine »unbedingte«, das heißt eine Universität sein, die »bedingungslos, von jeder einschränkenden Bedingung frei sein sollte.« (Derrida 2001, 9) Mit Derridas Vortrag haben sich seitdem er ihn 1998 erstmals in Stanford/Kalifornien, dann in Frankfurt auf Einladung von Jürgen Habermas vortrug und schließlich 2001 veröffentlichte, Generationen von Studierenden und Dozierenden engagiert auseinandergesetzt. Eine Schriftenreihe im diaphanes-Verlag bezeugt diese kritischen Diskurse über die Zukunft von Universitäten (bspw. Butler 2011). Wie lassen sich diese Diskussionen angesichts von Digitalisierungsprozessen weiterdenken? Welche Ideen werden mit ›Open Science‹ verbunden? Lassen sich dadurch paritärere und damit gerechtere Zugänge zur Wissensgestaltung und zu Wissensbeständen ausgestalten? Welche Möglichkeiten und Grenzen werden in diesem Kontext diskutiert? (vgl. Podcast der Helmholtz-Gemeinschaft zum Thema Open Science auf dieser Seite und Heise 2018)

Audio öffnen

Zum Anfang
Schließen
Gaïa oszilliert zwischen Metaphorologie und Wissenschaftsgeschichte: Zunächst verweist Gaïa auf die in der griechischen Mythologie personifizierte ErdeGaiagraphien, Darstellungen der Erde, die  im Worldwide Web Omnipräsenz erfahren und uns gleichsam von Außen aus dem All ein distanziertes Bild von der Erde vermitteln, fordern zudem alternative Visualisierungen heraus. Es sind Visualisierungen, die angeregt werden durch die Gaia-Hypothese, die von James Lovelock und Lynn Margulis entwickelt wurde. Danach verkörpert Gaia die kybernetisch verschränkte Gesamtheit aller Lebensvorgänge auf der Erde. In diesem Kontext geht es vor allem um eine Auseinandersetzung mit Konzepten wie die der Ko-Evolution und Symbiogenese. Dabei stellen sie dem konventionellen Verständnis des Darwinismus, das vorrangig auf einer Genetik des Egoismus beruhte (vgl. Darwkin 1976), eine Genetik gegenüber, die von Kooperation geprägt sei. Durch die »Generation Gaia« (Philosophie Magazin 03/2019), insbesondere die Fridays-for-Future-Bewegung erfährt die Gaia-Hypothese und damit der Versuch, ein gerechteres, das heißt für alle Lebewesen auf der Erde lebbarere Existenzen zu ermöglichen, neue Aktualität (vgl. Gaia-Webdokumentation und Friedrich et al. 2018)
Ich bin damit einverstanden, dass mir Vimeo Videos gezeigt werden. Mehr Informationen

Um externe Dienste auszuschalten, hier Einstellungen ändern.

Zum Anfang

Struktur & Termine

Das Seminar ist aufgeteilt in
Analog-Raum / Digital-Raum / Frei-Raum


Analog-Raum
Unsere Basis ist der Seminarraum
des Zentrums für Anthropologie und Gender Studies (ZAG), Belfortstr. 20. Dort finden statt:

Fr 25.10. 16-18
Vorbesprechung

Fr 08.11. 10–14 Block I 
Einführung ins Thema und in die Studienforschungsfelder

Extra-Workshops "Webdokus erstellen" 
–nicht verpflichtend!–
Do 05.12. 10-14 und/oder Di 10.12. 14-18

Fr 06.12. 10-14 Block II
Fr 13.12. 10-14 Block III
Vorstellung und Entwicklung der Studienforschungsprojekte

Fr 17.01. 10-14 Block IV
Fr 31.01. 10-14 Block V
Vorbereitung der Abschlußpräsentation

Sa 01.02. Gemeinsame Abschlusspräsentation


Digital-Raum
Online werden verschiedene Lehreinheiten, Videos und Materialien unter GenderingMINT digital zur Verfügung gestellt, die zum Austausch im Analog-Raum und für die Freiarbeit Anregung bieten.


Frei-Raum
Dieser bietet Raum zur Freiarbeit in einer der beschriebenen Felder. Es können Interviews geführt, ein eigener Block aufgesetzt, performativ-kreativ gearbeitet werden, ob mit Fotos, Videos oder wie auch immer. Einzel- ebenso wie Gruppenarbeit ist möglich!
Zum Anfang

Materialien

Literatur

Butler, Judith (2011) [2009] Kritik, Dissens, Disziplinarität. In der Reihe ›Die unbedingte Universität‹. Zürich: diaphanes.
Darwkins, Richard (1976) The Selfish Gene. Oxford University Press.
Derrida, Jacques (2001) Die unbedingte Universität. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Erhard, Dominik (2019) Generation Gaia. In: Philosophie Magazin Nr. 3.
Friedrich, Alexander/Löffler, Petra/Schrape, Niklas & Sprenger, Florian
(2018) Ökologien der Erde. Zur Wissensgeschichte und Aktualität der Gaia-Hypothese. meson press eG.
Ganz, Kathrin (2013) Feministische Netzpolitik - Perspektiven und Handlungsfelder. Studie im Auftrag des GWI (2012), Berlin.
Ganz, Kathrin (2014) Nerd-Pride, Privilegien und Post-Privacy: eine intersektional-hegemonietheoretische Betrachtung der Netzbewegung. In: Femina Politica 23(2): 47–59.
Ganz, Kathrin (2014) Soziale Gerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft. Eine intersektionale Spurensuche im politischen Diskurs der Netzbewegung. In: Soziale Technik 4: 7–10.
Ganz, Kathrin (2018) Die Netzbewegung. Subjektpositionen im politischen Diskurs der digitalen Gesellschaft. Opladen, Berlin, Toronto : Budrich.
Kämpf, Katrin M. (2014) Safe Spaces, Self-Care and Empowerment-Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv. In: Femina Politica, 2: 71-83.  Studie im Auftrag des GWI (2012), Berlin.
Heise, Christian (2018) Von Open Access zu Open Science. In: meson press eG.
Mangelsdorf, Marion (2017) Geschlechtersensitive und partizipative Ethnografie im Kontext Digitaler Medien‹. In: Heidrun Friese et al. Handbuch Soziale Praktiken und Digitale Alltagswelten. Wiesbaden: Springer.
Oliveira, Deborah
(2017) Gender und Digitalisierung. Wie Technik allein die Geschlechterfrage nicht lösen wird. In: Working Paper der Hans Böckler Stiftung 037.
Schmidt, Jan
(2013) Social Media. Wiesbaden: Springer.
Volkart, Yvonne (2006) Fluide Subjekte. Anpassung und Widerspenstigkeit in der Medienkunst. Bielefeld: transcript.

Medien Kunst Netz
Online-Artikel zu Cyborg Bodies. Das Ende des fortschrittlichen Körpers


Podcast
Ein Podcast der Helmholtz-Gemeinschaft zum Thema Open Science: RES031_Open_Science.opus ‎(Ogg Opus sound file, length 1 h 19 min 51 s, 33 kbps, Autor: Holger Klein)


Webdokumentation
Mangelsdorf, Marion (Hrsg.) (2019) Gaia – Eine beunruhigende Denkfigur. Freiburg: GenderingMINT digital.


Film
DAS Graduate School (2013) A Film About Feedback
Documentary / 2013 / 55 min / 16:9 / English
A Film About Feedback - Trailer


Internetseite
www.genderingMINT.uni-freiburg.de



Fotos
© genderingMINT digital
Zum Anfang

Scrollen, um weiterzulesen Wischen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden
  • Bildrechte: GenderingMINT digital

    Datenschutz